Gedenken zum Tag der Befreiung

Die Linksjugend solid Berlin bekennt sich hiermit dazu, jedes Jahr am Tag des Sieges über Nazideutschland, dem 8./9. Mai, an einem der zu dem Tag passenden Orten einen Kranz niederzulegen und der Opfer des Faschismus zu gedenken und des antifaschistischen Widerstandes zu gedenken.

Beschluss bezüglich einer Erinnerungsdemonstration für die Märzrevolution

Der LSPR wird hiermit beauftragt, Vorbereitungen für eine Demonstration zum 21. März in Berlin zum Anlass des 175-jährigen Jubiläums der 1848 Märzrevolution, die es kurzzeitig schaffte, die Reaktion in die Knie zu zwingen und durch nahezu alle sozialistischen Denker ihrer Zeit unterstützt wurde, in Gang zu setzen. Diese Veranstaltung soll der Erinnerung an und der Feier der Revolutionäre dieser Zeit gelten sowie der Würdigung der damaligen Arbeiterbewegung, die ein Kernteil der Aufstände war.

Rosa&Karl unterstützen

Mit der Rosa&Karl-Demonstration Anfang des Jahres gelang es über 500 Menschen eine Demonstration im Gedenken an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht zu bieten, auf der sie, ohne Stalinist*innen, Mao*istinnen und DDR-Verherrlicher*innen linke Ideen und Überzeugungen zum Ausdruck bringen konnten. Ein Angebot, das schon seit langem überfällig war. Wir sind zuversichtlich, dass es für ein linkes und emanzipatorisches Gedenken und Demonstrieren in Berlin einen Platz gibt, so dass sich aus der Demonstration eine neue Tradition linken Protests bilden kann. Darum unterstützt der Landesverband Berlin das Rosa&Karl-Bündnis auch im kommenden Jahr logistisch und finanziell und nimmt an den Vorbereitungen teil. Außerdem organisiert der Landesverband eine eigene Veranstaltung im Rahmen der Veranstaltungswoche, die der Rosa&Karl-Demo vorausgeht.

Rosa & Karl

Der Landesverband Berlin unterstützt den Antrag „Rosa&Karl Reloaded!“, welcher an den BuKo der Linksjugend [’solid] adressiert ist.

Rosa&Karl Reloaded!

Einreicher*innen: [‚cosmonautilus]

Der Bundesverband wird auch im kommenden Jahr wieder die Rosa&Karl-Demonstration unterstützen und sich materiell in die Demonstration einbringen. Der BSpR wird sich in das Bündnis einbringen und mithilfe anderer Interessierter die Inhalte und Ausrichtung des Bündnisses prägen. Dabei wird er besonderes Augenmerk darauf legen, den Kreis zu erweitern und weitere, bisher noch nicht eingebundene emanzipatorische Gruppen im Bündnis einzubinden. Die Möglichkeit eines Gedenkens ohne Stalinkult hat sich als wertvoll und wichtig herausgestellt für viele unserer Mitglieder, die vom LL-Gedenken in der Vergangenheit enttäuscht worden sind. Darum ist es notwendig, dass der Jugendverband die Rosa&Karl-Demonstration unter der Mitgliedschaft bewirbt und nach Kräften unterstützt. Es hat sich als sehr fruchtbar erwiesen, das emanzipatorische Gedenken an Rosa und Karl mit unseren Jugendverbandpositionen zu bereichern und es ist sinnvoll das auch weiterhin zu tun.

Begründung:

Das Rosa&Karl-Bündnis ist ein Bündnis aus den Falken, der DGBjugend, den Jungdemokrat*innen/Junge Linke, Hashomer Hatzair, der Naturfreundejugend Berlin den Jusos Berlin und Linksjugend [’solid], welches es sich zur Aufgabe gemacht hat, eine Demonstration zu organisieren, bei der den beiden Revolutionären fernab von Stalinkult und maoistischer und ultraorthodoxer Ideologie gedacht werden kann. Im Jugendverband diskutieren seit Jahren bereits viele Gruppen und Landesverbände immer wieder ihren Umgang mit der traditionellen LL-Demonstration. Viele Mitglieder und Gruppen können den immer prägnanter werdenden rückschrittlichen Inhalten auf dieser Demonstration nichts mehr abgewinnen und kehren dem Gedenken den Rücken zu. Doch nicht nur uns geht es so. Auch die Falken boykottieren die LL-Demonstration bereits seit Jahren mit Alternativangeboten, die LINKE versagt der Demo ihre Unterstützung und beschränkt sich in ihren Aufrufen auf das Stille Gedenken, JDJL und NFJ haben ebenfalls jeden Bezug zur LL-Demonstration abgebrochen und suchen seitdem nach Alternativen. Es ist der LL-Demonstration darüber hinaus nicht gelungen Gewerkschaftsjugenden an sich zu binden. Doch auch außerhalb der verbandlich organisierten linken Jugend bietet sich das selbe Bild: nur noch wenige autonome Zusammenhänge und Antifa-Gruppen sind bereit sich an der traditionellen LL-Demonstration zu beteiligen. Faktisch drückt sich diese jahrelange Entwicklung in der stetigen Abnahme der Teilnehmer*innenzahl aus.So besuchten dieses Jahr nur noch etwa 4000 Teilnehmer die LL-Demo, welche noch vor einigen Jahren über 10.000 Linke zu mobilisieren vermochte. Mit der Rosa&Karl-Demonstration wurde Anfang des Jahres ein erster Versuch gestartet, der angestaubten traditionellen Demo mit ihren überkommenen Inhalten eine emanzipatorische Alternative entgegen zu setzen. Gemeinsam mit befreundeten sozialistischen Gewerkschafts- Jugendverbänden und den Jusos haben wir eine Demonstration durch Berlin, entlang der Gedenksteine von Rosa und Karl organisiert. Die Notwendigkeit einer solchen Demonstration beweisen die über 500 Teilnehmer*innen, die dieses Angebot zu schätzen wussten, Rosa und Karl gedenken zu können, ohne menschenverachtende Ideologien in ihren Reihen hinnehmen zu müssen. Viele von ihnen hatten dem Gedenken aufgrund der immer neuen Vorfälle am Friedhof der Sozialist*innen und in der LL- Demonstration abgewandt und fanden nun erstmals wieder die Möglichkeit, sich ohne Bauchschmerzen an dem Gedenken beteiligen zu können. Auch aus vielen Landesverbänden und dem ganzen Bundesgebiet beteiligten sich Mitglieder unseres Jugendverbands an der Demonstration.

Das Rosa&Karl-Bündnis beschränkte sich dabei nicht auf das Gedenken, sondern organisierte eine Veranstaltungswoche, welche sich in Workshops, Seminaren und Filmvorführungen mit Rosa und Karl, den Geschehnissen des Spartakusaufstands, aber auch mit gegenwärtigen Fragen, wie der Krise, linker Organisierung oder dem Erbe des Stalinisnismus auseinandersetzte. Das Bündnis hat es aber auch versäumt Gruppen außerhalb der verbandsorganisierten Linken frühzeitig einzubinden. Viele Gruppen erklärten sich solidarische mit dem Anliegen der Demonstration, fühlten sich aber zu ausgeschlossen und zu spät angesprochen, um sich inhaltlich und organisatorisch einzubringen. Nichts desto trotz fand eine kritisch-solidarische Begleitung und Teilnahme dieser Gruppen an der Demonstration statt. Wir halten es für eine wichtige Aufgabe zukünftig diese und viele weitere Gruppen in das Bündnis einzubinden um die Demonstration größer, aber auch breiter aufzustellen.