Die Rechte erstarkt: Regelmäßig kommt es zu rechtsextremen Übergriffen, auch in
Berlin. An Schulen, Universitäten, Hochschulen und in verschiedensten Vierteln der
Stadt laufen rechtsextreme Gruppe offen umher. Auf Social-Media-Plattformen wie
TikTok, YouTube und anderen alternativen Streaming Anbietern dominiert rechter,
menschenverachtender und perfider Content bereits lange – es wird gegen uns Linke,
Queere und People of Colour gehetzt und ausfallend, diskriminierend und rassistisch
beleidigt.
Durch die Unmenge an rechtspopulistischen Aussagen über polarisierende Themen wird
eine Großzahl an Menschen erreicht, auf vielen Social-Media-Plattformen trifft das
vor allem junge Leute. An den Schulen verbreiten Jugendlichen und Kinder diesen von
TikTok präsentierten Content an Mitschüler*innen weiter. Rechte Schmierereien mit
abstoßenden Behauptungen und Aussagen tauchen in Schultoiletten auf. Nazi Sticker
werden auf dem Schulhof verteilt. Der dritte Weg verteilt wiederholt Flyer und
anderes Propagandamaterial vor der Schule und wird teils dafür von den Schüler*innen
begrüßt wohlwollend empfangen. Dies alles ist eine ernstzunehmende Bedrohung.
Im Rahmen der Landtagswahlkämpfe in Brandenburg, Sachsen und Thüringen wollen wir vor
allem auch gegen den parlamentarischen Arm dieser Strukturen vorgehen. Die AfD
finanziert und stützt die rechte Szene, bietet ihnen Räume und macht sie
gesellschaftsfähig. Wir sagen: Kein Raum, kein Acker der AfD!
Doch diesen Anspruch brauchen wir auch innerhalb unserer eigenen Stadt! Wir wollen
rechte Strukturen zerschlagen! Ob die AfD in Reinickendorf, der Dritte Weg in Pankow
oder Die Heimat (vormals NPD) in Köpenick, wir stellen uns ihnen entgegen! Berlin ist
kein Ort für rechte Hetze!
„Wer gegen Nazis kämpft, kann sich auf den Staat nicht verlassen.“ – Esther Bejarano
Bereits in dieses bisher noch kurzen Jahr haben wir regelmäßig rechtsextreme Gruppen
miterlebt. Sei es auf der Gewerkschaftsdemo zum Feministischen-Kampftag, bei der Demo
gegen die AfD in Steglitz-Zehlendorf oder zuletzt auf der Friedensdemo am Frankfurter
Tor bei denen wir jeweils von bekannten rechtsextremen Streamern aufgenommen worden
sind und bedauerlicherweise zu wenige organisierte Linke waren, um diese Personen von
Kundgebungen und Demos zu verweisen. Die Berliner Polizei war andauernd der Meinung:
Die tun ja nichts, sie besitzen einen Presseausweis, da können wir nichts für eure
Sicherheit tun.
Doch wenn Nazis aktiv werden und Menschen gefährden, dann tut die Polizei genauso
wenig, oder macht gleich mit. Hanau. NSU. Neukölln-Komplex.
Wir brauchen antifaschistische Praxis und eine Strategie gegen Rechte. Wir müssen
wissen, wer der Gegner ist, welche Strategien sie anwenden und wie wir darauf
reagieren können.
Die linksjugend [‘solid] Berlin organisiert (gemeinsam mit interessierten Mitgliedern) in dafür geeignetem Rahmen Formate hinsichtlich dieser Punkte. Des Weiteren erarbeiten wir Strategien und Konzepte zum Vorgehen zur Sicherheit von Teilnehmenden und Bekämpfung von Nazis, bevor wir in Demo-Bündnisse gehen oder Veranstaltungen organisieren, wenn dies erforderlich scheint.