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Die Fußnoten dienen nur der Begriffsklärung und sind nicht Teil des eigentlichen Antrags. Es ist klar, dass die Definitionen nicht vollständig sind; sie sollen lediglich einen Anhaltspunkt für Leute bieten, denen die entsprechenden Begriffe nicht bekannt sind.
(1) FLINTA* steht als Abkürzung für Frauen, Lesben und inter, nicht-binäre, trans* und agender Personen. Damit wird versucht, möglichst viele der Personengruppen zu nennen, die vom Patriarchat (also der Ordnung der männlichen Vorherrschaft + Überlegenheit) stark betroffen sind. Dadurch, dass nicht nur „Frauen“ geschrieben wird, wird berücksichtigt, dass es zum einen neben Männern und Frauen auch weitere Geschlechter gibt, und zum anderen viele Gruppen mehrfach vom Patriarchat betroffen sind – Lesben etwa durch ihre geschlechtliche und sexuelle Identität oder inter Personen durch die biologistische Zwei-Geschlechter-Ordnung.
(2) Reproduktionsarbeit ist der „Fachbegriff“ für Tätigkeiten im Haushalt (-> Hausarbeit), in der Pflege oder in sozialen Bereichen, also alle Tätigkeiten, die fürs Überleben sorgen und dafür, dass es überhaupt Arbeitskräfte für das kapitalistische System gibt. Viele dieser Tätigkeiten werden nicht oder nur sehr gering bezahlt und deshalb häufig auch nicht als Arbeit angesehen. Der Begriff Reproduktionsarbeit weist darauf hin, dass auch diese Tätigkeiten Arbeit sind und besser bezahlt werden sollten. Reproduktionsarbeit wird vor allem von Frauen geleistet. Das ist die Grundlage für einen „materialistischen Feminismus“, der kritisiert, dass der Kapitalismus nur deshalb „funktioniert“, weil es eine geschlechtliche Arbeitsteilung in Arbeit und unbezahlte Reproduktionsarbeit gibt.
(3) Männlichkeit ist im Patriarchat mit bestimmten Eigenschaften und Verhaltensweisen verknüpft, die häufig auch als toxisch bezeichnet werden, weil sie sowohl den Männern, als auch allen anderen schaden. Wenn ein Mann etwa, um als männlich zu gelten, besonders dominant auftreten muss, also breitbeinig und viel-redend, dann können andere Personen häufig Dinge nicht mehr machen oder wahrnehmen, haben also weniger Raum und können nicht so viel reden. Kritische Männlichkeit ist der Gegenentwurf dazu: Es geht darum, die klassischen Männlichkeits-Ideale zu hinterfragen und vor allem auch sich selbst dabei zu reflektieren – wie verhalte ich mich? Wie schade ich damit anderen Menschen?
(4) LGBTIQ+/LSBTIQ*: LGBTIQ+ bzw. auf deutsch LSBTIQ* ist eine Abkürzung, die für L(esbian) G(ay) B(isexual) T(ransgender) I(ntersex) Q(ueer/Questioning) bzw. auf deutsch L(esbisch) S(chwul) B(isexuell) T(ransgeschlechtlich) I(ntergeschlechtlich) Q(ueer/Questioning) steht. Die Abkürzung ist ein Sammelbegriff für alle, die in ihrer Sexualität und/oder ihrem Geschlecht von der vermeintlich heterosexuellen und cisgeschlechtlichen Norm abweichen.
(5) cis(-geschlechtlich, -gender): „Cis“ als Vorsilbe bedeutet ungefähr „auf der gleichen Seite“. Wenn damit Menschen beschrieben werden, dann bezieht sich das auf das Geschlecht: Cis Menschen sind Menschen, deren bei der Geburt zugewiesenes Geschlecht (etwa männlich oder weiblich) mit der eigenen Geschlechtsidentität übereinstimmt. Ein Beispiel wäre ein Mann, bei dem seit der Geburt „männlich“ in der Geburtsurkunde steht und der sich auch als Mann wahrnimmt. Das Gegenteil von cis ist der Begriff „trans“, der deutlich bekannter ist, und eben ausdrückt, dass die eigene Geschlechtsidentität nicht mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht übereinstimmt. Damit Menschen, die nicht trans* sind, nicht als „normal“ bezeichnet werden, sondern es auch dafür einen Begriff gibt, werden sie als cis bezeichnet.